Die große Überraschung und den entscheidenden Punkt zum Klassenerhalt hat der VfL Bochum gegen Bayer 04 Leverkusen verfehlt. Nach einer vielversprechenden Anfangsphase sorgte ein Platzverweis von Felix Passlack dafür, dass die Werkself das Spiel übernahm und sich letztlich mit 5:0 durchsetzte.
"Zwei Fehler entscheiden das Spiel: Die Rote Karte und mein Bock vor der Halbzeit. Ich glaube, mit einem 0:1 hätten wir doch deutlich bessere Chancen gehabt, noch mal zurückzukommen", blickte Keven Schlotterbeck nach dem Spiel auf sein Foul zum Elfmeter kurz vor der Pause zurück. "Wir haben es bis zum 0:1 wirklich gut verteidigt. Das 0:2 ist mein Bock. Ich will ihn über die Außenseite noch mal attackieren und bleibe irgendwie hängen. Ich glaube, er lässt relativ lange das Bein stehen, ich versuche außen rum zu laufen. Dann ist es so."
Die Ausgangslage hat sich damit allerdings nicht geändert. Es braucht "nur" einen Punkt in Bremen, um den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu meistern. Entsprechend gehe es darum, das deutliche 0:5 möglichst schnell abzuschütteln. "Ich scheiß drauf, ganz ehrlich!", machte Schlotterbeck schon kurz nach der Partie einen Haken dran. " Ich glaube, wir sind nicht die erste Mannschaft, die so viele Gegentore von Leverkusen bekommen hat. Mit mir macht das gar nichts. Ich bin zwar angefressen durch meine eigene Leistung, aber den Jungs kann ich nichts vorwerfen. Die haben alles reingeworfen."
In Bremen müsse man nun "alles in die Waagschale werfen", um den rettenden Punkt zu holen. "Wir werden die VfL-Tugenden auf den Platz bringen, das ist klar. Wir haben es vor allem in den ersten 15 Minuten bis zur Roten Karte gesehen, was wir auf den Platz bringen können. Mit ein bisschen mehr Glück steht es vielleicht 1:0 für uns." Philipp Hofmann verpasste früh per Kopf. Diese Einstellung brauche es auch beim SVW. "Alles ist noch drin, das ist das schöne."
Ich glaube aus der Ferne betrachtet, die Jungs sollten sich lieber hinterfragen, was sie da gezeigt haben.
Keven Schlotterbeck über das Dortmunder 0:3
In Bochum hatte man gar gehofft, der BVB könnte dem VfL schon am Samstag zum Klassenerhalt verhelfen. Die Dortmunder enttäuschten allerdings beim 0:3 gegen Mainz. "Ich persönlich kann meinem Bruder keinen Vorwurf machen – und darauf kann ich stolz sein -, weil er wirklich alles gegeben hat", blickte Keven Schlotterbeck auf seinen für die EM nominierten Bruder Nico. Das könne man allerdings nicht von allen Dortmundern behaupten. "Ich glaube, aus der Ferne betrachtet, die Jungs sollten sich lieber hinterfragen, was sie da gezeigt haben."
Am letzten Spieltag ist es neben den Wolfsburgern, die Mainz empfangen, auch der SC Freiburg, der Klub, von dem Schlotterbeck verliehen ist, der mit mindestens einem Punkt gegen Union schon für den VfL-Klassenerhalt sorgen könnte. " Ich glaube, ich versuche es auch da mit eins, zwei schönen Nachrichten", scherzte der Innenverteidiger und stellte dem Sport-Club "eine Säule auf Malle" in Aussicht. "Aber wir schauen auf uns, das ist das wichtige. Wir haben in den letzten Wochen gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist, weil wir eine Top-Mannschaft haben." mit gp